Wie dein Gehirn lernt: Neurowissenschaft des Lernens 2025 - Aktuelle Forschung & Praktische Anwendungen

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Loaded cached credentials. Absolut. Hier ist der umfassende, wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Blog-Artikel, der speziell für deutsche Studierende und lebenslange Lerner entwickelt wurde. Er basiert auf den von dir bereitgestellten Forschungsergebnissen und erfüllt alle deine Anforderungen.


Meta-Description: Entdecke die Neurowissenschaft des Lernens 2025! Erfahre, wie dein Gehirn wirklich lernt, von synaptischer Plastizität bis zu revolutionären Lernmethoden. Inklusive praktischem Toolkit für Bestnoten.

Geplante interne Verlinkungen:

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Wie dein Gehirn wirklich lernt: Der ultimative Guide zur Neurowissenschaft des Lernens 2025

Stell dir vor, du könntest einen Blick direkt in dein Gehirn werfen, während du für eine wichtige Klausur lernst. Du würdest ein elektrisierendes Schauspiel beobachten: ein komplexes Orchester aus Milliarden von Neuronen, die in präzisen Mustern feuern, neue Verbindungen knüpfen und alte stärken. Dieses unsichtbare Ballett ist die Grundlage für alles, was du jemals gelernt hast und noch lernen wirst.

Als Student oder ambitionierter Lerner bei EducateAI stehst du ständig vor der Herausforderung, dir riesige Mengen an Informationen anzueignen. Oft fühlt es sich an wie ein Kampf gegen das Vergessen, ein endloses Pauken, nur um am Ende festzustellen, dass vieles wieder verschwunden ist. Was wäre, wenn du die Regeln dieses Spiels verstehen und zu deinem Vorteil nutzen könntest? Was, wenn du nicht härter, sondern gehirngerechter lernen könntest?

Genau das ist das Versprechen der Neurowissenschaft des Lernens. In den letzten Jahren, insbesondere zwischen 2024 und 2025, hat die Forschung revolutionäre Entdeckungen gemacht, die unser Verständnis vom Lernen auf den Kopf stellen. Wir wissen heute detaillierter als je zuvor, wie das Gehirn Informationen verarbeitet, speichert und abruft.

Dieser Artikel ist dein umfassender Guide zu den neuesten Erkenntnissen. Wir werden tief in die faszinierende Welt der Synapsen, Neurotransmitter und neuronalen Netzwerke eintauchen. Du wirst lernen:

  • Warum die Entdeckung der Behavioral Timescale Synaptic Plasticity (BTSP) die Art und Weise, wie wir über Gedächtnisbildung denken, verändert.
  • Wie dein Gehirn das fundamentale Stabilitäts-Plastizitäts-Dilemma löst, um gleichzeitig Neues zu lernen und Altes zu bewahren.
  • Welche Rolle das präzise Zusammenspiel von Dopamin, Acetylcholin und Noradrenalin für deine Motivation und Konzentration spielt.
  • Wie du diese Erkenntnisse mit evidenzbasierten Lernstrategien wie Active Recall und optimiertem Spaced Repetition direkt in deinem Studienalltag anwenden kannst.

Vergiss veraltete Lernmythen. Mach dich bereit für ein Upgrade deines mentalen Betriebssystems. Am Ende dieses Artikels wirst du nicht nur verstehen, wie dein Gehirn lernt, sondern auch, wie du es dabei optimal unterstützen kannst. Mehr dazu findest du auf unserer Homepage, um deine akademischen und persönlichen Ziele zu erreichen.

Die Architektur des Lernens: Neurobiologische Grundlagen 2025

Um die besten Lernstrategien zu entwickeln, müssen wir bei den fundamentalen Bausteinen anfangen: den Neuronen und ihren Verbindungen. Lange dachten wir, das erwachsene Gehirn sei eine weitgehend feste Struktur. Die neuesten Forschungen zeichnen ein dynamischeres und hoffnungsvolleres Bild.

Synaptische Plastizität: Das Gehirn als dynamisches Netzwerk

Jedes Mal, wenn du etwas Neues lernst – sei es eine Vokabel, eine mathematische Formel oder eine komplexe Theorie – veränderst du die physische Struktur deines Gehirns. Dieser Prozess wird Neuroplastizität genannt, und sein Kernmechanismus ist die synaptische Plastizität: die Fähigkeit von Synapsen, den Verbindungsstellen zwischen Neuronen, ihre Stärke zu verändern.

Das klassische Modell hierfür ist die Langzeitpotenzierung (LTP), die dem Hebb'schen Prinzip folgt: "Neurons that fire together, wire together." Wenn ein Neuron wiederholt ein anderes zum Feuern anregt, wird ihre Verbindung gestärkt. Das ist die zelluläre Grundlage für das Abspeichern von Erinnerungen.

Neueste Erkenntnisse (2024/2025): Filopodien und erwachsene Neuroplastizität Aktuelle Studien, unter anderem am Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz, zeigen, dass Neuroplastizität im erwachsenen Gehirn noch radikaler ist als gedacht. Neuronen können aktiv neue Verbindungen suchen und knüpfen. Sie tun dies über hauchdünne, fingerartige Ausläufer, sogenannte Filopodien. Diese "Fühler" tasten die Umgebung ab und können bei Bedarf neue, stabile Synapsen bilden. Diese Entdeckung widerlegt die alte Annahme starrer Schaltkreise und beweist: Dein Gehirn ist bis ins hohe Alter fähig, sich neu zu vernetzen und fundamental Neues zu lernen. Es ist wie ein Gärtner, der nicht nur bestehende Pfade pflegt, sondern aktiv neue Wege anlegt.

Die Revolution 2025: Behavioral Timescale Synaptic Plasticity (BTSP)

Eine der aufregendsten Entdeckungen der letzten Monate ist das Konzept der Behavioral Timescale Synaptic Plasticity (BTSP). Bisherige Modelle wie LTP fokussierten auf Veränderungen, die sich über Millisekunden bis Sekunden abspielen. BTSP zeigt jedoch, dass synaptische Veränderungen auch über viel längere Zeiträume stattfinden, die direkt mit unserem Verhalten korrelieren – also über Sekunden bis Minuten.

Stell dir vor, du versuchst, einen Ball zu fangen. Der gesamte Vorgang dauert einige Sekunden. BTSP postuliert, dass die synaptischen Anpassungen, die für dieses motorische Lernen notwendig sind, sich über genau diesen Verhaltenszeitraum erstrecken. Das Gehirn verknüpft also nicht nur unmittelbar aufeinanderfolgende Nervenimpulse, sondern ganze Handlungssequenzen. Dies erklärt viel besser, wie wir komplexe Fähigkeiten erlernen, vom Klavierspielen bis zum Verstehen eines wissenschaftlichen Konzepts.

Credit Assignment: Wer bekommt die Lorbeeren?

Ein weiteres fundamentales Problem, das die Forschung lange beschäftigte, war das Credit Assignment Problem. Wenn ein Lernprozess erfolgreich war (z.B. du hast eine Frage richtig beantwortet), wie weiß das Gehirn, welche der Milliarden von beteiligten Synapsen genau dafür verantwortlich war und gestärkt werden muss?

Neuere Modelle zeigen, dass dies auf subzellulärer Ebene geschieht. Komplexe biochemische Signalkaskaden innerhalb des Neurons agieren wie ein internes Buchhaltungssystem. Sie stellen sicher, dass nur die Synapsen, die aktiv zum Erfolg beigetragen haben, die "Belohnung" in Form einer Stärkung erhalten. Dies wird oft durch Neuromodulatoren wie Dopamin vermittelt, das als globales "Das war richtig!"-Signal fungiert.

Forschung aus Deutschland: Deutsche Institute sind an diesen Fronten führend. Forscher am Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) in Magdeburg und an der Universität Bonn nutzen modernste bildgebende Verfahren und prächirurgische Messungen bei Epilepsiepatienten, um die Geheimnisse der Gedächtnisnetzwerke zu entschlüsseln. Ihre Arbeit an neuronaler Synchronisation zeigt, dass Erinnerungen nicht an einem Ort gespeichert sind, sondern durch das synchronisierte Feuern weit verteilter Netzwerke entstehen.

Revolutionäre Gedächtniskonzepte: Wie Erinnerungen entstehen und bleiben

Das Gehirn steht vor einem ständigen Dilemma: Es muss stabil genug sein, um wichtige Informationen über Jahre zu speichern, aber auch plastisch genug, um jeden Tag Neues zu lernen. Wie löst es diesen scheinbar unlösbaren Konflikt?

Die Lösung des Stabilitäts-Plastizitäts-Dilemmas (2024)

Die Antwort, die sich 2024 verfestigt hat, liegt in einem mehrstufigen System und heterosynaptischen Lernregeln.

  1. Der Hippocampus als schneller Puffer: Wenn du etwas Neues lernst, agiert der Hippocampus wie ein schneller, aber temporärer Speicher. Er ist extrem plastisch und kann neue Informationen schnell kodieren, ohne bestehende Langzeiterinnerungen zu überschreiben.
  2. Systemkonsolidierung im Schlaf: Während du schläfst, spielt das Gehirn die am Tag gemachten Erfahrungen wieder ab. Dies geschieht in einem Dialog zwischen Hippocampus und Neocortex. Spezifische Gehirnwellenmuster sind dabei entscheidend:
    • Sharp-Wave-Ripples (SWRs): Kurze, hochfrequente Aktivitätsausbrüche im Hippocampus, die die neuen Gedächtnisspuren komprimiert "abspielen".
    • Schlafspindeln: Längere Oszillationen im Neocortex, die quasi die "Tore" öffnen, um die Informationen aus dem Hippocampus zu empfangen.

Dieser nächtliche Prozess überträgt die Erinnerungen langsam und schrittweise in die Langzeitspeicher des Neocortex. Dort werden sie in bestehende Wissensnetzwerke integriert. Das ist der Grund, warum Schlaf nach dem Lernen keine Zeitverschwendung, sondern ein absolut kritischer Teil des Lernprozesses ist.

Heterosynaptische Regeln und multiskalige Gedächtnisbildung

Lernen ist kein isolierter Prozess. Wenn eine Synapse gestärkt wird (homosynaptische Plastizität), werden oft auch benachbarte, nicht direkt stimulierte Synapsen schwächer (heterosynaptische Depression). Dieses Prinzip sorgt für ein Gleichgewicht im neuronalen Netzwerk. Es verhindert eine Übererregung und sorgt dafür, dass Gedächtnisspuren spezifisch und unterscheidbar bleiben. Es ist, als würde man beim Meißeln einer Skulptur nicht nur Material hinzufügen, sondern auch gezielt etwas entfernen, um die Form zu schärfen.

Die multiskalige Gedächtnisbildung beschreibt, wie Lernen auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig stattfindet: von molekularen Veränderungen an einer einzelnen Synapse über die Anpassung kleiner Neuronen-Cluster bis hin zur Reorganisation ganzer Hirnareale. Dein Verständnis eines Themas entwickelt sich von einzelnen Fakten zu einem vernetzten, tiefen Verständnis – ein Prozess, der sich in der Architektur deines Gehirns widerspiegelt.

Das Neurotransmitter-Orchester: Die Chemie des Lernens

Wenn synaptische Plastizität die Hardware-Veränderung ist, dann sind Neurotransmitter die Software-Signale, die diesen Prozess steuern und modulieren. Sie agieren wie ein Orchester, das im richtigen Moment die richtigen Instrumente einsetzt, um eine perfekte Symphonie des Lernens zu schaffen.

  • Dopamin: Das "Speicher das!"-Signal: Dopamin, oft als "Glückshormon" missverstanden, ist in Wahrheit das "Lehrsignal" des Gehirns. Es wird im ventralen Tegmentum (VTA) und der Substantia nigra (SNpc) ausgeschüttet, wenn ein Ergebnis besser ist als erwartet (Belohnungsfehler). Dieses Dopamin-Signal stärkt die gerade aktiven neuronalen Pfade und sagt dem Gehirn: "Was auch immer du gerade getan hast, es war wichtig. Speicher das ab!" Dies ist der Grund, warum Neugier, Interesse und kleine Erfolgserlebnisse beim Lernen so unglaublich wirkungsvoll sind.
  • Acetylcholin: Der Scheinwerfer der Aufmerksamkeit: Acetylcholin, produziert im basalen Vorderhirn, wirkt wie ein Scheinwerfer. Es erhöht die Aufmerksamkeit und signalisiert dem Gehirn, sich auf externe Reize zu konzentrieren und neue Informationen zu enkodieren. Ein hoher Acetylcholinspiegel macht den Hippocampus besonders aufnahmefähig für Neues. Wenn du dich bewusst auf eine Vorlesung konzentrierst, ist Acetylcholin dein bester Freund.
  • Noradrenalin: Der "Achtung, neu!"-Marker: Noradrenalin aus dem Locus coeruleus wird bei neuen, überraschenden oder emotionalen Ereignissen ausgeschüttet. Es steigert die allgemeine Erregung und sorgt dafür, dass solche Ereignisse besonders gut im Gedächtnis haften bleiben. Das erklärt, warum du dich oft noch Jahre später an den Moment einer überraschenden Prüfungserkenntnis erinnern kannst.
  • Serotonin: Der Marathon-Läufer: Während die anderen Transmitter eher für das schnelle Lernen zuständig sind, spielt Serotonin eine Rolle bei der langfristigen Geduld und fördert die adulte Neurogenese, also die Bildung neuer Neuronen im Hippocampus. Ein ausgeglichener Serotoninspiegel trägt zu einer positiven Grundstimmung bei, die nachhaltiges Lernen erst ermöglicht.

Das Zusammenspiel ist entscheidend: Acetylcholin öffnet das Tor für neue Informationen, Dopamin stempelt die wichtigen davon als "speichernswert" ab, und Noradrenalin hebt das besonders Überraschende hervor.

Praktische Anwendungen 2025: Vom Wissen zur Bestnote

Die schönste Theorie ist nutzlos, wenn sie nicht im Alltag ankommt. Wie kannst du diese revolutionären Erkenntnisse der Neurowissenschaft des Lernens nutzen, um deine Lernmethoden zu optimieren?

1. Active Recall: Der Turbo für dein Gedächtnis

Die mit Abstand effektivste, durch unzählige Studien belegte Lernmethode ist Active Recall (aktiver Abruf). Statt Informationen passiv wiederzulesen (lesen, markieren), zwingst du dein Gehirn aktiv dazu, die Information aus dem Gedächtnis abzurufen.

Warum es funktioniert: Jeder Abrufversuch ist eine kleine Anstrengung für dein Gehirn. Diese "desirable difficulty" (wünschenswerte Schwierigkeit) stärkt die neuronale Verbindung zur Information massiv. Es ist wie das Trampeln eines Pfades im Wald: Je öfter du ihn gehst, desto breiter und stabiler wird er. Passives Lesen ist wie ein kurzer Blick auf eine Landkarte – der Pfad entsteht dadurch nicht.

Praktische Umsetzung:

  • Karteikarten (digital oder analog): Der Klassiker. Frage auf der einen, Antwort auf der anderen Seite.
  • Selbsttests: Erstelle am Ende jeder Lerneinheit eigene Prüfungsfragen.
  • Die Feynman-Technik: Erkläre ein Konzept in einfachen Worten, als würdest du es einem Kind beibringen. Das deckt sofort Wissenslücken auf.
  • Zusammenfassungen aus dem Kopf: Lies einen Abschnitt, schließe das Buch und schreibe die wichtigsten Punkte aus dem Gedächtnis auf.
// Übungsanleitung: Active Recall Session (30 Minuten)
1. Wähle ein Thema/Kapitel. (2 Min)
2. Lies einen kurzen Abschnitt (max. 10 Min).
3. Schließe alle Unterlagen.
4. Schreibe alles auf, woran du dich erinnerst. Formuliere Fragen zu dem, was unklar ist. (15 Min)
5. Vergleiche deine Notizen mit dem Originaltext. Korrigiere und ergänze. (3 Min)

2. Spaced Repetition: Dem Vergessen ein Schnippchen schlagen

Dein Gehirn ist darauf optimiert, unwichtige Informationen zu vergessen. Die Vergessenskurve von Ebbinghaus zeigt dies deutlich. Spaced Repetition (verteilte Wiederholung) ist die wissenschaftlich fundierte Antwort darauf. Statt ein Thema an einem Tag 10 Mal zu wiederholen (cramming/Bulimielernen), wiederholst du es über zunehmend längere Zeitabstände.

Warum es funktioniert: Jedes Mal, wenn du eine Information kurz vor dem Vergessen wieder abrufst, signalisierst du deinem Gehirn: "Hey, das hier ist doch wichtig!" Dieser Prozess, bekannt als Konsolidierung, festigt die Gedächtnisspur und verlangsamt das zukünftige Vergessen.

Optimierung 2025: Moderne Algorithmen in Apps wie Anki oder SuperMemo personalisieren die Wiederholungsintervalle basierend auf deiner eigenen Leistung. Sie fragen dich genau dann ab, wenn die Wahrscheinlichkeit des Vergessens am höchsten ist, was den Lerneffekt maximiert.

3. Integration in den deutschen Universitätsalltag

  • Vorlesungen vorbereiten: Lies das Skript vor der Vorlesung kurz quer. Das schafft ein Grundgerüst und sorgt dafür, dass Noradrenalin bei neuen Details in der Vorlesung besser wirken kann.
  • Nachbereitung ist alles: Fasse jede Vorlesung noch am selben Tag aktiv mit eigenen Worten zusammen (Active Recall). Das dauert nur 15-20 Minuten, verzehnfacht aber den Behaltenswert.
  • Lernplan erstellen: Plane deine Lerneinheiten und die Spaced Repetition Sessions. Nutze die Pomodoro-Technik (25 Min Fokus, 5 Min Pause), um Acetylcholin- und Dopaminlevel hochzuhalten.
  • Schlaf priorisieren: Sieh Schlaf nicht als Feind deiner Lernzeit, sondern als wichtigsten Verbündeten. 7-9 Stunden sind für die Gedächtniskonsolidierung nicht verhandelbar.

Mythen und Missverständnisse: Aufräumen im Kopf

Die Welt der Lernstrategien ist voll von Mythen. Die moderne Neurowissenschaft hat viele davon endgültig widerlegt.

  • Der Lernstile-Mythos: Die Idee, dass Menschen visuelle, auditive oder kinästhetische Lerntypen sind, ist wissenschaftlich nicht haltbar. Effektives Lernen nutzt immer mehrere Sinneskanäle. Der Inhalt sollte die Präsentationsform bestimmen, nicht eine angebliche Präferenz.
  • Der 10%-Gehirnnutzungs-Mythos: Du nutzt 100% deines Gehirns, nur nicht immer gleichzeitig. Selbst im Schlaf sind große Teile deines Gehirns hochaktiv.
  • Die Multitasking-Illusion: Das Gehirn kann nicht mehrere aufmerksamkeitsfordernde Aufgaben gleichzeitig erledigen. Es schaltet extrem schnell zwischen ihnen hin und her ("Task Switching"). Das kostet Energie, erhöht die Fehlerquote und beeinträchtigt die tiefe Verarbeitung, die für echtes Gehirn lernen notwendig ist.
  • Neue Mythen der KI-Ära: "Ich muss nichts mehr lernen, ich kann alles googeln/ChatGPT fragen." Dies verkennt, dass Wissen im Kopf die Grundlage für Kreativität, kritisches Denken und die Fähigkeit ist, überhaupt die richtigen Fragen zu stellen. KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für ein gebildetes Gehirn.

Zukunftsperspektiven: Lernen im Zeitalter der Neurotechnologie

Die Zukunft des Lernens ist noch aufregender.

  • Neurotechnologie und personalisiertes Lernen: Wearables, die Gehirnaktivität (EEG) messen, könnten in Zukunft Lernphasen optimieren, indem sie erkennen, wann du am aufnahmefähigsten bist oder eine Pause brauchst.
  • Brain-Computer-Interfaces (BCIs): Auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, Wissen direkt hochzuladen, könnten BCIs Menschen mit Lernbehinderungen helfen oder die Interaktion mit Lernsoftware intuitiver gestalten.
  • Ethische Überlegungen: Mit wachsenden Möglichkeiten stellen sich auch ethische Fragen. Wie stellen wir sicher, dass "Neuro-Enhancement" nicht zu einer neuen Form der Ungleichheit führt? Wo ziehen wir die Grenze zwischen Unterstützung und unnatürlicher Manipulation?

Diese Zukunftsvisionen unterstreichen, wie wichtig es ist, die Grundlagen des natürlichen, biologischen Lernens zu meistern.

Dein praktisches Toolkit für den Lernerfolg

Wissen ist erst dann Macht, wenn es angewendet wird. Hier ist dein konkreter Startpunkt.

Konkreter 30-Tage-Lernplan

  • Woche 1: Fundament legen.
    • Tag 1-7: Wähle EIN Fach. Wende nach jeder Lerneinheit (Vorlesung, Kapitel) konsequent Active Recall an (15-Minuten-Zusammenfassung aus dem Kopf).
  • Woche 2: Spaced Repetition einführen.
    • Tag 8-14: Nutze eine App wie Anki. Erstelle täglich 10-15 Karteikarten zu den wichtigsten Konzepten der Woche 1 und lerne sie.
  • Woche 3: Prozesse optimieren.
    • Tag 15-21: Integriere die Feynman-Technik. Erkläre jeden zweiten Tag ein komplexes Thema einem Freund oder einer imaginären Person. Priorisiere deinen Schlaf.
  • Woche 4: Konsolidieren und Reflektieren.
    • Tag 22-30: Wiederhole alle deine Karteikarten. Mache einen großen Selbsttest für das gesamte Thema. Analysiere, was gut funktioniert hat und wo du noch Schwierigkeiten hast.

Selbsttest zur Lernoptimierung

Beantworte diese Fragen einmal pro Woche:

  1. Habe ich heute mehr Zeit mit aktivem Abrufen oder passivem Konsumieren verbracht?
  2. Habe ich meine Lerneinheiten über den Tag/die Woche verteilt oder alles auf einmal gemacht?
  3. Habe ich genug geschlafen und Pausen gemacht?
  4. Könnte ich das, was ich heute gelernt habe, einem Kommilitonen klar erklären?

Ressourcenliste

Du hast es bis zum Ende geschafft. Du besitzt nun ein tiefes Verständnis der Neurowissenschaft des Lernens und der Mechanismen, die Neuroplastizität und Gedächtnis antreiben. Du weißt, dass dein Gehirn kein passiver Container ist, sondern ein dynamischer, lebendiger Garten, den du aktiv gestalten kannst.

Die effektivsten Lernmethoden für dein Gehirn sind keine Zauberei, sondern die konsequente Anwendung wissenschaftlicher Prinzipien. Beginne noch heute. Wähle eine einzige Strategie aus diesem Artikel und wende sie an. Sei geduldig, sei konsistent. Die Zinsen, die du in Form von Wissen, Verständnis und besseren Noten ernten wirst, sind unbezahlbar. Dein zukünftiges Ich wird es dir danken.


Wissenschaftliche Quellen und weiterführende Literatur

Primärquellen (2024-2025)

Deutsche Forschungsinstitute

Weiterführende Artikel auf EducateAI

Empfohlene Ressourcen


Möchtest du mehr über gehirngerechtes Lernen erfahren? Besuche unsere Homepage für weitere wissenschaftlich fundierte Lerntipps und -tools.

Vorschläge für Alt-Texte:

  • Für eine Grafik zur Synaptischen Plastizität: Eine schematische Darstellung von zwei Neuronen. Vor dem Lernen ist die synaptische Verbindung schwach. Nach dem Lernen, durch Langzeitpotenzierung (LTP), ist die Verbindung dicker und stärker dargestellt, was die verbesserte Signalübertragung symbolisiert.
  • Für eine Grafik zur Vergessenskurve und Spaced Repetition: Eine Grafik, die die Ebbinghaus'sche Vergessenskurve zeigt, die steil abfällt. Mehrere aufsteigende Linien illustrieren, wie Spaced Repetition (aktiver Abruf zu bestimmten Zeitpunkten) die Kurve abflacht und das Behalten auf einem hohen Niveau stabilisiert.
  • Für ein Bild des Neurotransmitter-Orchesters: Eine stilisierte Darstellung eines Gehirns, in dem verschiedene Bereiche wie bei einem Orchester aufleuchten. Symbole für Dopamin, Acetylcholin und Noradrenalin agieren als Dirigenten, die die Aktivität steuern.